Das Haus ist gefunden
Tilman, 15. Mai 2015, 18:08 Uhr
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Da steht es, einfach so, als wenn es schon lange auf uns gewartet hätte:
DAS Haus, was wir seit bald drei Jahren gesucht hatten. Auch wenn es vom Baustil eher schlicht ist, entspricht es in allem genau unseren Vorstellungen: Es bietet viel Platz, liegt in einer ruhigen Gegend und der nächste Bahnhof ist nur wenige Minuten entfernt.


Die Substanz ist erstaunlich gut dafür, dass es bereits mehrere Jahre lang leer stand. Zu unserem Glück ist es kaum jemals modernisiert worden. Das heißt, wir müssen den ursprünglichen Charakter nicht erst mühevoll wiederherstellen, sondern können uns voll auf die Sanierung konzentrieren.


Das L-förmige Gebäude wird durch die später angebauten Garagen und die Waschküche zu einem Dreiseitenhof mit ruhigem Zentrum, das nach Süden offen ist. Das Wohnhaus hat erfreulich hohe Decken und ist durch die vielen Fenster angenehm hell.


In der Stube sind Decken und Wände holzgetäfelt. Damit hat es sich auch schon mit Zierrat. Das nach Osten angrenzende Zimmer wurde vor langer Zeit als Poststube missbraucht und aus diesem Grund eines seiner Fenster beraubt.


Die Küche ist mit 14 Quadratmetern erstaunlich groß. Das Bad ist ganz offensichtlich ein gruseliges Relikt aus den 70er Jahren und der einzige
„modernisierte“ Raum im Wohnhaus. Wo und wie man sich vorher gewaschen hat, will ich gar nicht so genau wissen.


Im ersten Stock sind wiederum 4 Zimmer. Der Grundriss weicht kaum vom Erdgeschoss ab, was zur Folge hat, dass das Schlafzimmer mit knapp 18 Quadratmetern so groß ist, wie die Stube darunter und damit geradezu luxuriöse Ausmaße hat. Eine Verbindungstür führt in das Zimmer daneben.


Alle Zimmer wurden mit Leimfarbe gestrichen und besitzen schöne aufgerollte Muster, wobei sich keine Farbe und kein Muster in einem anderen Raum wiederholt. Teilweise wurden die bemalten Wände mit gemusterter Tapete überklebt, die aber auf der Leimfarbe keinen guten Halt findet.


Im Dachboden wurden in den 70er Jahren zwei Zimmer eingebaut, um den Kindern der Bauernfamilie eigene Zimmer zu ermöglichen. Zum Glück scheint der Dachstuhl dafür nicht verändert worden zu sein und die Wände nur auf ein eingesetztes Ständerwerk genagelt.


Eines der Highlights ist definitiv die schwere Stahltür, die vom Flur im ersten Stock direkt in die Tenne führt. Der Anblick nach dem Betreten der Tenne ist imposant und ich zähle schon insgeheim, für wie viele Oldtimer ich hier Stellplätze haben werde.


Aktuell stehen hier jedoch noch ganz andere Oldtimer, wie ein uraltes Fendt Dieselross. Ich würde mich nicht wundern, wenn diese Zugmaschine sogar noch läuft. Leider will Robert sie unter keinen Umständen hergeben. Ich habe keine Chance, sie als Inventar des Hauses zu behalten.


Unter der gesamten Tenne befinden sich ebenerdig 250 Quadratmeter Ställe. Neben dem großen Kuhstall mit 60 Quadratmetern gibt es noch vier weitere Ställe, ein Heulager sowie eine Werkstatt. Platz zum Arbeiten habe ich also in Zukunft genug.


Der Ort könnte kaum schöner gelegen sein. Nur wenige Schritte und man ist draußen auf den Wiesen. Den Blick auf die Alpen hat man leider erst oben auf der Wiese oder aber vom Dachboden aus. Die beiden anderen Stockwerke des Wohnhauses liegen etwas zu tief.
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