Der zweite Kaminofen

Tilman, 07. November 2019, 21:39 Uhr
Themen: Heizung | Wohnhaus
Endlich sind auch die bestellten Rohre für den Kaminofen im ersten Stock gekommen. Irgendwie haben wir das Gefühl, beschissen worden zu sein, denn angesichts des Preises hatten wir erwartet, dass sie aus Gold sind und nicht aus billigem Stahlblech.

Ein halbes Vermögen haben die gedämmten Rohre gekostet. Ein 1 Meter langes 120er Rohr kostet zum Beispiel über das Siebenfache der ungedämmten Variante. Damit sind die Rohre teurer, als der Kaminofen. Aber nun gut, der Schornsteinfeger fordert aufgrund des geringen Abstands zu Deckenbalken und Türrahmen gedämmte Rohre, also muss es wohl sein. Warum gedämmte Ofenrohre so sündhaft teuer sind, nur weil sie aus zwei Blechrohren mit etwas Dämmwolle dazwischen bestehen, verstehen wir trotzdem nicht.

Die größte Arbeit war das Anfertigen des Anschlussstücks vom Rohr zum Kaminofen. Der Ofen selbst hat einen 150er-Anschluss. Da jedoch schon ein gedämmtes 120er-Rohr einen Außendurchmesser von rund 180 Millimetern hat, wollten wir kein gedämmtes 150er Rohr haben. Bei einem so kleinen Ofen mit nur 6 kW Heizleistung ist auch keine Notwendigkeit für ein 150er Rohr ersichtlich.

Foto vergrößernFoto vergrößernLinks: Das Material ist angekommen und es kann endlich losgehen.

Rechts: Das innere Rohr vom 120er Anschlussstück ist bereits herausgetrennt. Das Reduzierstück auf dem Ofen ist noch viel zu lang.


Um das 120er Rohr an den 150er Ofenstutzen anschließen zu können, muss ein Reduzierstück in das Anschlussstück eingepasst werden. Damit das Reduzierstück vom äußeren Rohr des Anschlussstücks verdeckt wird, musste das innere Rohr des Anschlussstücks tief innen abgetrennt werden. Nachdem das Reduzierstück bis auf den wirklich notwendigen Teil gekürzt wurde, passte es so genau, dass das äußere Rohr ein Millimeter über dem Kaminofen endet. Da sich die beiden Teile nun nicht mehr fest zusammenstecken ließen, wurden sie luftdicht miteinander verschweißt.

Foto vergrößernFoto vergrößernLinks: Jeder Millimeter zählt. Das Reduzier-stück musste bis auf das Nötigste gekürzt werden.

Rechts: Die beiden Teile sind passgenau vorbereitet und lassen sich noch knapp 8 Millimeter zusammenstecken.


Foto vergrößernFoto vergrößernLinks: Die beiden Teile sind luftdicht miteinander verschweißt.

Rechts: Das fertige Anschlussstück sitzt fest auf dem Anschluss des Kamins. Das äußere Rohr geht bis auf einen Millimeter über dem Kamin runter und verdeckt somit das Reduzierstück.


Damit der Ofen mittig auf der Basaltplatte stehen kann, muss das horizontale Rohr genau abgelängt werden. Der Hersteller gibt in seinem Beiblatt zu den Rohren an, wie sie zu kürzen sind. Allerdings erschien es mir zu kompliziert, Innenrohr, Mantelrohr und Dämmung nur so weit auseinander zu ziehen, dass nur der jeweils abzutrennende Teil frei liegt. Ich habe das Rohr daher komplett zerlegt. So ließen sich die einzelnen Teile problemlos kürzen.

Die Befürchtung, dass das Kürzen der Rohre ohne Zerlegung vielleicht deshalb empfohlen wird, weil man es nacher nicht mehr richtig zusammensetzen kann, erwies sich als grundlos. Die dreiteilige Dämmung ließ sich einfach wieder in das Mantelrohr schieben und das innere Edelstahlrohr ließ sich ebenso problemlos in die Dämmung einschieben, ohne sie zu verletzen.

Foto vergrößernFoto vergrößernLinks: Das zerlegte Rohr. Die Dämmung besteht aus drei Schalen. Das innere Rohr besteht aus Edelstahl, das äußere aus lackiertem Stahl.

Rechts: Der fertig angeschlossene Kaminofen ist bereit für die Abnahme durch den Schornsteinfeger.


Damit die Schnittkante nicht auffällt, musste ich sie noch lackieren. Zum Glück hatte ich noch eine halbe Dose von dem Ofenlack übrig, als ich im letzten Jahr den Kaminofen im Wohnzimmer angeschlossen hatte.

Ein kleiner Nachteil ergibt sich durch das Kürzen des Rohres: Das innere Rohr ist auf der Seite, die man kürzen kann, ein bisschen aufgebördelt, damit es beim Zusammenstecken leichter über das nächste Rohr gleitet. Dieser Bördel ist nach dem Kürzen verloren, so dass man die Schnittkante zumindest sehr gut entgraten sollte, damit es bei der Montage keine Probleme gibt.

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