Eine ungemütliche Aufgabe

Tilman, 22. März 2019, 23:46 Uhr
Themen: Decken | Tenne
Den einzig wirklich kritischen Schaden am Haus habe ich lange vor mir hergeschoben: Im Kuhstall ist die Decke der Güllegrube marode, was schon vor Jahrzehnten dazu geführt hat, dass eine darauf stehende tragende Wand etwas abgesackt ist.

Im nordwestlichen Eck des Kuhstalls grenzt noch ein kleiner Kuhstall an. Dieser ist in voller Größe mit einer Güllegrube unterkellert, die sich bis in den großen Kuhstall hinein zieht. Die Wand zwischen den beiden Ställen ruht somit auf der Decke der Güllegrube.

Drei IPE 160 Doppel-T-Träger bilden das Grundgerüsts der gegossenen Betondecke. Diese werden unter der Mauer noch von einem Unterzug gestützt, der aus zwei nebeneinander gesetzten IPE 220 Doppel-T-Träger besteht, die mit Beton ausgegossen wurden.

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Leider ist von den drei 160er Trägern im freien Bereich vor der Mauer nicht mehr viel übrig. Hundert Jahre Gülle haben ihnen doch arg zugesetzt und alles alleine kann der Unterzug auch nicht tragen. In Folge hat die Decke schon vor Jahrzehnten etwas nachgegeben und damit auch die Wand, die auf ihr ruht.

Was das Ganze fatal macht, ist der Umstand, dass diese Wand wiederum die Kappendecke des Kuhstalls trägt. Die erste Maßnahme nach dem Hauskauf war daher, die Kappendecke im Kuhstall soweit abzustützen, dass sie nicht mitgerissen wird, falls die Grubendecke schlapp macht.

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Im Herbst habe ich mich das erste Mal in die Grube gewagt, nachdem ich den Unterzug zuvor mit drei Balken abgestützt hatte. Selbst dann fand ich es immer noch extrem ungemütlich, was nicht ganz unberechtigt war: Nur einen Tag, nachdem ich den Unterzug abgestützt hatte, lag ein dicker, fetter Betonbrocken auf dem Boden der Grube. Dieser Brocken war das nahezu komplette westliche Auflager des Unterzugs.

Nun wurden die provisorischen Balken durch IPE 220 Träger ersetzt. Unten wurden die Träger auf Ankerplatten geschweißt, die in dem Betonboden der Grube verschraubt werden. Oben habe ich ebenfalls 10 Millimeter starke Ankerplatten aufgeschweißt, damit der Unterzug mit seiner Breite von 25 Zentimetern voll aufliegt.

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Jeder der drei Deckenträger wird noch von zwei weiteren Trägern gestützt, so dass die Grubendecke auf insgesamt 9 Stützen ruht. Die Spannweiten betragen nun nur noch 1 bis 1,20 Meter. Um die Decke noch weiter zu entlasten, werden wir den Trog im kleinen Kuhstall noch entfernen. Auch das Auflager des Unterzugs wird wieder instand gesetzt, doch bereits jetzt habe ich ein deutlich besseres Gefühl, als noch vor einer Woche.

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