Endspurt im ersten Stock
Der Sekt ist schon kaltgestellt: Als letztes Zimmer wird nun mein Arbeitszimmer fertiggestellt. Dann müssen der Flur und mein Zimmer nur noch gestrichen werden und der erste Stock kann abgehakt werden.Insbesondere das Ostfenster in meinem Zimmer hat noch lange aufgehalten. Eigentlich ist es das besterhaltene Fenster im ganzen Haus, da es im Vergleich zu allen anderen nur schwach bewittert war. Doch nach dem Entlacken hat sich herausgestellt, dass man die Dichtfalze zu tief gesägt und einfach mit unzähligen Lackschichten wieder aufgefüllt hat, bis die Fenster halbwegs dicht waren. Hier blieb mir nichts anderes übrig, als die inneren 15 Millimeter des Rahmens runterzuhobeln und neu aufzubauen.
Zuvor musste ich noch die Reste der Kloben von den Fensterläden heraus operieren, die man irgendwann einfach bündig außen abgesägt hat. Zum Glück ließen sie sich nach dem Bohren eines Gewindes mit Hilfe einer Schraube relativ leicht herausziehen. Nach dem Ölen hat sich gezeigt, dass der Rahmen es wert war, erhalten zu werden: Das gealterte Holz sieht von außen ungleich schöner aus, als das neue Holz auf der Innenseite.
Nachdem alle Fenster wieder eingesetzt waren, ging das Verputzen dank der spontanen Hilfe eines Freundes innerhalb eines Wochenendes. Wenige Tage später waren die Wände trocken und fest genug, so dass ich den alten Dielenboden wieder einsetzen konnte. Alle Dielen haben wir zuvor grob vorgeschliffen. Risse und gebrochene Nuten und Federn wurden wieder geleimt. Die Nivellierung der Balken war noch etwas herausfordernd, da hier Höhenunterschiede bis zu 4 Zentimetern waren.
Eigentlich war davon auszugehen, dass von der letzten Diele ein Streifen abgesägt werden muss, da der Raum durch die Putzschicht um fast 2 Zentimeter kürzer ist, als vorher. Allerdings stellte sich am Ende heraus, dass ich sogar einen Streifen anleimen musste, weil sich über die Zeit breite Fugen zwischen den Dielen gebildet hatten und die Dielen beim Neuverlegen alle etwas dichter zusammengerückt wurden.
Da wir von den alten Dielen gar nicht zu viel runterschleifen und sie damit schwächen wollen, haben wir wie bei allen anderen Zimmern auf einen Planschliff mit eine Walzenschleifmaschine verzichtet. Der Boden wird nur mit einem Tellerschleifer bis auf 150er Korn geschliffen und behält somit leichte Unebenheiten.
Das Fußbodenöl hat uns noch einmal an unsere körperlichen Grenzen gebracht: Der Kanister war schon etwas älter, doch die Konsistenz des Öls schien noch gut. Allerdings ist es dermaßen schnell zu einer honigartig zähen Masse geworden, dass wir den Überschuss nur mit größter Anstrengung zu zweit wieder abpolieren konnten.
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