Fortschritte in Flur und Küche 2
Die letzten Wochen waren produktiv, auch wenn es nur langsam vorangeht. All diese Arbeiten sind mir neu und mir fehlt die Routine. Aber auch wenn wir am liebsten so schnell wie möglich wieder einen festen Boden im Erdgeschoss hätten: Am Ende will ich das Gefühl haben, alles korrekt ausgeführt zu haben, selbst wenn es im Detail dadurch vielleicht übertrieben ist.Die Anker ins Fundament einzukleben, bevor wenigstens die unteren Baustahlmatten liegen, hat sich als dumme Idee herausgestellt. So hatte ich zwar die Möglichkeit, sauber zu arbeiten, doch anders herum wäre es einfacher gewesen.
Auch wenn die statischen Anforderungen für den Boden im Erdgeschoss nicht überall gleich sind, habe ich mich der Einfachheit halber für eine einheitliche Bewehrung entschieden: Unten und oben werden Q257A Matten verlegt, die Räder mit 8x110x700 U-Bügeln verbügelt und die Randbewehrung mit 10er Stäben ausgeführt. Bei Seiten mit zu kleinen Auflagern werden die Taschen in den Wänden mit den gleichen 12x100x700 U-Bügel bewehrt, mit denen auch der Bewehrungsanschluss am Fundament erfolgt.



Den Abriss der alten Kappendecke hatte ich mir schwerer vorgestellt: Die größeren Brechwerkzeuge wären hier völliger Overkill gewesen, denn selbst mit der kleinen Hilti war das Thema in 3 Stunden erledigt. Die Hourdissteine selbst boten ohnehin nur geringen Widerstand und die Betonschichten darauf konnte man auch nicht ernsthaft als solide bezeichnen.
Um nicht irgendwelche unbekannten Schubkräfte herauszufordern, habe ich zuerst den hinteren Teil im Bereich des Kellerabgangs abgetragen. Meiner Kenntnis nach hätte der Stahlträger als letzter Träger eigentlich verspannt sein müssen, um die Schubkräfte der Kappe aufzunehmen. Das war hier jedoch nicht der Fall und hat die Problematik vermutlich verstärkt. In dem Bereich vor der Treppe, wo sich die Schubkräfte beider Kappen gegenseitig aufheben, habe ich die Kappen in kleinen Schritten Stück für Stück abgetragen.



Damit das Haus in der Folgezeit nach Feierabend wieder begehbar ist, musste ich erst einmal eine provisorische Decke aus Balken und Platten bauen, die sich morgens leicht entfernen und abends wieder einsetzen ließ. Das hat zwar eine Menge Zeit gefressen, war jedoch bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Schalung im Flur gesetzt wird, alternativlos.
Insgesamt gingen so noch einige Tage drauf, um für die neue Decke saubere Auflager herzustellen. Unter anderem musste ich einen ehemaligen Fensterschacht im Keller zunächst mit Backsteinen komplett verfüllen, um in dem gemauerten Sturz darüber ein Auflager herzustellen.





