Heizungsraumtuning
Tilman, 28. November 2024, 20:33 Uhr
Der Heizungsraum ist eigentlich immer warm, obwohl sich fast nie jemand darin aufhält. Was liegt daher näher, als ihn auch als Waschraum zu nutzen? Platz genug ist noch da.Der Plan sah vor, eine Arbeitsplatte an die freie Wand zu setzen, wo Waschmaschine und Trockner drunter Platz finden. Den Anschluss für ein Waschbecken hatte ich schon bei der Verrohrung umgesetzt. Einziger Problemfall ist der Abwasseranschluss: Da das Rohr mit einem Gefälle von 1,5 Prozent über gute 13 Meter bis in den Heizungsraum gelegt werden musste, ist der Anschluss zu hoch für ein Einbauwaschbecken.
Da wir keine teure und aufwändige Abwasserpumpstation haben wollten, haben wir uns einfach für ein Aufsatzwaschbecken entschieden. So sitzt das Siphon direkt unter der Arbeitsplatte und damit hoch genug für den Anschluss.
Bei der Arbeitsplatte fiel die Wahl auf Buche Leimholz. Beschichtete Küchenarbeitsplatten sind zwar praktisch, sehen dafür aber nicht besonders schön aus. Damit die frisch gewaschenen Kleidungsstücke beim Sortieren und Zusammenlegen nicht an die raue Wand kommen, wurde eine wenige Zentimeter hohe Kante an die Rückseite und rechte Seite der Arbeitsplatte angeleimt.
Damit der Boden später auch unter der Arbeitsplatte einfach gewischt werden kann, waren Tischbeine oder gar ein ganzer Unterbau tabu. Stattdessen habe ich drei robuste Konsolen aus Holz gefertigt und an der Wand montiert. Dass diese Lösung noch einen weiteren Vorteil hat, sollte sich später noch zeigen.
Leider eignet sich unser Holzöl nicht für Fälle, in denen das Holz öfters feucht oder gar nass wird. Das ist aber bei so einem Waschtisch zu erwarten. Daher blieb nichts anderes übrig, als die Arbeitsplatte erst mit dem Holzöl zu grundieren und dann ein paar Schichten Tungöllack aufzutragen. So richtig will mir der Glanz zwar nicht gefallen, doch das ist hier zweitrangig.
Nach wenigen Tagen zeigte sich dann ein Problem: Da die Arbeitsplatte von oben versiegelt ist, das Holz von unten jedoch Luftfeuchtigkeit aufnehmen kann, bog sich die Arbeitsplatte um einen guten Zentimeter durch. Dank der Konsolen ließ sich das Problem jedoch relativ gut lösen, indem ich die Arbeitsplatte einfach mit Schrauben auf die Konsolen runterziehen konnte.






Offensichtlich sind Aufsatzwaschbecken in Kombination mit hohen Armaturen, so dass man einen Eimer drunter stellen kann, nicht üblich. Die wenigen, die wir gefunden haben, sahen alle sehr modern und unpassend aus. Eine schöne, aber zu niedrige Armatur hatten wir. Nach kurzer Überlegung kam der Gedanke, sie einfach zu verlängern. Zwischen Armatur und Sockelring sollte ein gedrehtes Stahlrohr für die nötige Höhe sorgen.
Da ich (noch) nicht im Besitz einer Drehbank bin, habe ich die Verlängerung von einem guten Freund drehen lassen und anschließend schwarz lackiert. Bei entsprechendem Lichteinfall ist ein ganz leichter Unterschied im Seidenglanz zu der Armatur erkennbar, doch das ist zu vernachlässigen.




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