Meister Eders Werkstatt

Tilman, 03. Dezember 2017, 21:33 Uhr
Themen: Baustoffe | Fenster | Türen
Foto vergrößernAn Platz mangelt es uns ja nun nicht wirklich. Also warum sollen die Maschinen den ganzen Tag in der Werkstatt laufen, in der man in Ruhe arbeiten will, wenn man sich direkt nebenan einen Maschinenraum einrichten kann? Der dafür gewählte Raum ist die alte Bauernwerkstatt, die bis dahin kaum angerührt wurde und mit ihren teils handgeschmiedeten Werkzeugen einem Museum glich. Dieser Flair soll jedoch auch nach dem Umbau weitgehend erhalten bleiben.

Foto vergrößernDa der Plan vorsieht, die alten einfach verglasten Holzfenster im Wohnhaus zu Kastenfenstern umzurüsten, bietet sich hier zugleich eine erstklassige Gelegenheit, den Fenster- und Türenbau zu erproben. Statt einer Tischfräse wollte ich nämlich die CNC-Fräse mit einem Anschlag auf dem Tisch missbrauchen, was ich nun ausprobieren kann. Fast sämtliches für den Bau benötigtes Material ist altes Material, was unter anderem beim Ausbau der Dachzimmer angefallen ist.

Foto vergrößernUm nicht später die über 100 Kilo schwere Fräse teilweise zerlegen zu müssen, damit sie durch die neue Tür passt, durfte sie schon vor Baubeginn umziehen. Ein weiterer Grund für den Umzug ist, dass ich an dem neuen Platz bis zu 3,50 Meter lange Leisten durch die Fräse ziehen kann, anstatt der maximal 1,20 Meter lange Stücke am vorherigen Platz. So lassen sich die Profile deutlich effizienter herstellen.

Foto vergrößernDamit man die langen Hölzer auch noch nach dem Bau der Wand durch die Fräse schieben kann, braucht die Wand Fenster, die sich bei Bedarf öffnen lassen. Das deckt sich jedoch genau mit dem Bild, das ich vor meinem inneren Auge habe. Schließlich soll die Wand so wenig einfallendes Licht wie möglich abhalten und einen freien Blick auf die Museumswerkstatt ermöglichen.

Foto vergrößernIch muss zugeben, dass ich hier das erste Mal kaum etwas geplant habe. Das Gebälk habe ich frei Schnauze unter Berücksichtigung einer durchschnittlichen Türbreite gesetzt. Die Breite der beiden Fenster ergab sich automatisch aus dem verfügbaren Platz. Ebenso die Breite der Tür. Lediglich die Einteilung der Sprossenfenster habe ich dann doch mit Hilfe einer ordentlich Grafik am PC berechnet.

Foto vergrößernIch stelle fest, dass Holzbearbeitung mit der CNC-Fräse echt Spaß macht. Einfache Profile lassen sich manuell fertigen, wobei die Vorgehensweise nicht anders ist, als bei einem normalen Frästisch. Der einzige Nachteil ist, dass die HF-Spindel nur Spannzangen bis maximal 6 Millimeter aufnimmt. Das schränkt die Auswahl an Fräsern deutlich ein, da übliche Fräser für Ober- und Tischfräsen stärkere Schäfte haben.

Foto vergrößernDie CNC-Technik kommt ins Spiel, wenn es zum Beispiel an die Ausklinkungen im Sprossengitter geht. Anstatt alle Ausklinkungen zeitraubend manuell herzustellen, werden alle Längs- und Querstreben jeweils in einem Bündel auf den Frästisch gespannt und ein kleines, zuvor geschriebenes Programm fräst die Ausklinkungen auf wenige Hundertstel Millimeter präzise ein. Und zwar in weniger als einer Minute.

Foto vergrößernAllerdings hätte ich mir und der Fräse ruhig etwas mehr zutrauen können: Statt die Sprossen aufwändig zu profilieren, hatte ich beschlossen, die Gläser beidseitig mit Falzleisten einzusetzen. Hätte ich mal lieber die Sprossen profiliert, denn das wäre deutlich weniger Arbeit gewesen, als 224 Falzleisten beidseitig auf Gehrung zu sägen.

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