Pure Magie und Hexenwerk!

Tilman, 04. Oktober 2023, 09:07 Uhr
Themen: Heizung | Wohnhaus
Letzten Freitag war es soweit: Der Heizungsbauer war da, um mein Werk in Betrieb zu nehmen. Wir waren mehr als gespannt, ob ich meine Arbeit auch anständig gemacht habe.

Foto vergrößernNachdem wir einige technische Details abgeklärt und sichergestellt hatten, dass ich sämtliche Temperatursensoren, Pumpen und Mischerventile ordnungsgemäß angeschlossen hatte, ging es ans Befüllen. Gut 1300 Liter verschwinden in der gesamten Anlage. Nachdem die Anlage inklusive beider Heizkreise entlüftet war, ging es an die Wasseraufbereitung, bei der das Wasser entkalkt und entsalzen wird. Währenddessen konnten wir im Keller die Enthärtungsanlage einstellen und die Dosierpumpe in Betrieb nehmen.

Foto vergrößernBei meiner Inbetriebnahme vor einigen Tagen meldete die Enthärtungsanlage, dass ihre Batterie leer sei. Diese hatte ich ersetzt, wonach sich eigentlich die Batterielaufzeit zurücksetzen sollte, was sie nicht tat. Darüber hinaus meldete sie immer noch "Batterie wechseln". Da vier Augen bekanntlich mehr sehen, war die Ursache nach kurzer Zeit gefunden: Die Steuerung hat an zwei gegenüberliegenden Stellen je eine Blockbatterie. Ich hatte jedoch nur eine ausgetauscht, weil mir die zweite gar nicht aufgefallen ist.

Foto vergrößernNach der Aktion im Keller und einem Mittagessen war die Leitfähigkeit des Heizungswassers auch schon auf 60 Mikrosiemens reduziert. Der spannende Augenblick der Inbetriebnahme wurde dann mit einer Flasche Champagner gefeiert. Während die Heizung damit beschäftigt war, die 1300 Liter langsam auf Temperatur zu bringen, haben wir uns an die Heizkurven gemacht. Während der Heizkreis für die Heizkörper bis zu 65 Grad im Vorlauf haben kann, ist bei den Flächenheizungen bei 45 Grad Schluss.

Ob und wie weit sich die Vorlauftemperaturen noch senken lassen, wird sich erst zeigen, wenn wir die ersten richtig kalten Wintertage erleben. Am nächsten Tag haben wir erstmals die Wärme im Haus genossen. Der wohl schönste Effekt ist der warme Fußboden im Bad. Hat man vorher nach dem Duschen immer aufgepasst, bloß nicht aus dem kleinen durch das Duschwasser erwärmten Fußbodenbereich heraus ins Kalte zu treten, ist nun das ganze Bad warm. Das ist pure Magie und Hexenwerk!

Einen Dämpfer habe ich trotzdem noch bekommen: Nachdem ich die letzten Rohre isolieren wollte, habe ich an einem Lötfitting im Heizungsraum einen Tropfen Wasser entdeckt. Dieses Rohrstück muss ich wohl nochmal entleeren und die Stelle neu löten. Zum Glück war der Druck in der Anlage eh grenzwertig hoch, so dass ein geringer Wasserverlust in Kauf genommen werden konnte. Darüber hinaus war die undichte Stelle am höchsten Punkt in der absperrbaren Teilstrecke des Heizungsstrangs.

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Also wurden die Pumpen abgeschaltet und der Strang am Mischer sowie in der Küche abgesperrt. Im Anschluss habe ich das Rohr nur so weit entleert, dass meine Lötstelle im Trockenen lag und ich sie auflöten konnte. Tatsächlich hatte sich das Lot aus irgendwelchen Gründen nicht ordentlich in der Muffe verteilt. Also nochmal alles reinigen, mit Flussmittel einschmieren und neu verlöten. Auch wenn ich nicht weiß, wie mir so etwas passieren konnte, ist das zum Glück bei gelötetem Kupferrohr kein ernsthaftes Problem. Der Verlust von aufbereitetem Wasser hielt sich nach dem Entlüften mit insgesamt gut einem Liter ebenfalls in Grenzen.

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