Simone schleift Türen
Ein erstes Fenster hatten wir letztes Jahr schon entlackt und neu verglast. Eigentlich war geplant, Türen und Fenster in einem sehr hellen Ton mit Leinölfarbe zu streichen. Doch dann gefiel uns das Holz mit den schwarzen Eisenbeschlägen so gut, dass wir beschlossen haben, im Haus sämtliche Bauteile aus Holz nur zu entlacken und anschließend zu ölen und wachsen.Abgesehen von der wunderschönen Optik bietet diese Entscheidung den Vorteil, dass nie wieder irgendeine Tür oder ein Fenster geschliffen und neu gestrichen werden muss. Sollten sich irgendwo abgegriffene Stellen zeigen, können sie einfach mit Stahlwolle abgerieben und nachgeölt werden. Im Gegensatz zu Oberflächen, die mit Farben oder Lacken behandelt wurden, können kleine Schäden partiell ausgebessert werden.
Simone entlackt daher seit Monaten Türrahmen für Türrahmen und Tür für Tür. Sämtliche dicken Schichten werden zunächst mit Heißluft runtergespachtelt. Dabei stellt sich heraus, dass keine Tür wie die andere ist. Bei manchen lässt sich die Farbe zwar hervorragend ablösen, doch in der obersten Holzschicht zeigt sich schon beim Föhnen eine ölige Substanz, die das spätere Schleifen zu einer Geduldsprobe werden lässt. Bei anderen Türen lässt sich die Farbe kaum durch die Heißluft beeindrucken, lässt sich aber gut abschleifen.
Insgesamt ist es jedoch eine extrem langwierige Aufgabe. Während die Kassettentüren noch halbwegs große Flächen aufweisen, wo der Einsatz von Exzenterschleifer und Multimaster Sinn macht, kommt man bei den stark profilierten Rahmen mit elektrischen Geräten nicht weit. Hier hilft nichts, als mühsame Handarbeit. Dafür entschädigt der spätere Anblick der geschliffenen Türen mit blanken Eisenbeschlägen: So schön hätten deckend gestrichene Türen niemals aussehen können.
Da einige der Türrahmenprofile unten aufgrund von Verzug eingerissen sind und sich so schlecht leimen lassen, habe ich die entsprechenden Profile mit der CNC-Fräse auf der Rückseite mit einer Nut versehen. In diese wird dann ein schmaler Holzstreifen quer zur Maserung eingeleimt, der ein erneutes Einreißen dauerhaft verhindert.
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