Tor!
Tilman, 10. Oktober 2024, 22:54 Uhr
Dass hier monatelang nichts passiert ist, liegt an einem Ausnahmefall und nun haben wir den Ausnahmefall vom Ausnahmefall. Aber von vorne: Im Juni haben wir ein weiteres Restaurationsobjekt gekriegt, das etwas schneller fertiggestellt werden muss, als das Haus. Seine Geschichte wird hier beschrieben: https://www.das-coupe.de/300te.Irgendwann wurde es im Herbst nicht nur kälter, sondern vor allem auch nasser. Genauer gesagt: Jedes Mal, wenn ich Auto, Werkzeuge und Schweißgerät gerade raus in den Hof geschafft hatte, fing es wieder an zu regnen. Eine Lösung mussten wir nicht wirklich suchen, denn schon seit Jahren stand fest, dass die Bretterwand mit der Tür im Hof irgendwann gegen ein Tor ersetzt werden soll.
Zum einen will ich später eine kleine Kfz-Werkstatt in dem nach oben offenen Bereich haben und brauche dafür eine Einfahrt. Zum anderen wünscht sich Simone eine Garage, damit sie im Winter das Auto morgens nicht erst aus dem Schnee ausbuddeln muss.
Gesagt, getan: Die Bretterwand wird rausgerissen und gegen ein schönes Rundbogentor ersetzt. Im ersten Schritt habe ich noch zwei weitere Balken als Unterzüge unter die Überfahrt gesetzt. Diese ruht bislang nur auf zwei Balken, wovon einer noch in der Bretterwand durch einen Ständer abgestützt wird. Gibt nur einer dieser Balken irgendwann nach, landet man mit dem Auto ein Stockwerk tiefer, was suboptimal ist.






Dann geht es an die Fertigung neuer Balken. Doch wie säge ich einen runden Balken aus, wenn ich keine entsprechend große Bandsäge habe? Die einzige Lösung bestand darin, den Balken mit der Stichsäge aus zwei schmaleren Balken zu sägen und anschließend zusammen zu leimen. Das ist am Ende doch besser gelungen, als ich dachte, hat aber doch einiges an Zeit gekostet.
Auf der linken Seite ist bereits ein Ständer, in dem ich den Rundbogen verzapfen und später den Torflügel anschlagen kann. Rechts musste ich einen möglichst schmalen Ständer anbringen, um nicht zu viel Breite von der Einfahrt zu verschwenden. Damit der Ständer später nicht auf dem Boden aufsteht und vergammelt, habe ich ihm noch einen kleinen Sockel gemauert.






Schon beim Entfernen der Schalbretter wurde deutlich, dass der Balken in dem Bereich, wo die unteren Bretter an die oberen stoßen, gefährdet ist. Schlagregen kann dort eindringen und hält den Balken feucht, weil er nicht ablaufen kann. Also muss eine Tropfkante hergestellt werden, die das Wasser am Eindringen hindert.
Hier war Siegfried, unser Heizungsbauer, unser Held und Retter: Nachdem mir einfiel, dass ich beim ihm mal eine meterlange Abkantbank gesehen hatte, habe ich ihn angerufen und gefragt, ob er mir ein entsprechendes Kupferblech anfertigen kann. Eine halbe Stunde später hatte er von mir eine Maßzeichnung und keine zwei Stunden später kam der Anruf, dass mein Blech bei ihm abholbereit liegt. Und das an einem Sonntag!
Der schlechte Bereich des Balkens wurde mit dem Stecheisen abgetragen und gegen ein Holzstück mit senkrecht stehender Faser ersetzt. So kann das Wasser einfach abtropfen. Das Kupferblech wurde unter die obere Tennen-Verschalung geschoben und mit ein paar Kupfernägeln fixiert. Anschließend konnte der Bogen verschalt werden.






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