Heizungsrohrschellen (Versuch 2)

Tilman, 10. Dezember 2022, 00:49 Uhr
Zuletzt bearbeitet am 13. Dezember 2022, 19:28 Uhr
Themen: Heizung | Werkzeug
Das neue Presswerkzeug ist deutlich einfacher als die erste Version, aber dadurch auch robuster gehalten. Auf die Grundplatte habe ich ganz verzichtet, so dass die beiden Formhälften mit zwei Schrauben gegeneinander verspannt werden müssen. Statt der drei Kugellager dient nun ein einfacher 21mm Rundstahl zum Pressen der Rundungen.

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Allerdings ist mir nun bei 4 von 10 Pressungen das Messing an den Abkantungen in der Mitte entweder gerissen oder sogar ganz gebrochen. Da die ersten Pressungen noch gut verliefen, stellt sich die Frage, ob es an der Kälte in der Werkstatt liegt, die das Material spröder macht.

Aufgrund der weichen und empfindlichen Aluformen müssen die Teile zum Pressen gut eingefettet werden, was eine Wärmezufuhr mit Flamme ausschließt, sofern man keine Lust auf unkontrollierbare Feuerspiele hat. Da das Presswerkzeug ansonsten jedoch einwandfrei funktioniert, lohnt es sich, die beiden Formen noch einmal aus Stahl zu fräsen.

Ein weiterer Vorteil der Stahlformen wäre, dass ich aktuell die Sägekanten der Messingstreifen noch vor dem Pressen verrunden und polieren muss, damit sie die Aluformen nicht beschädigen. Das bedeutet mit jeder Fehlpressung auch verlorene Arbeitszeit. Mit den stabileren Stahlformen könnte ich erst pressen und bei Erfolg die Kanten im nächsten Arbeitsschritt verrunden.

Trotzdem bin ich erstmal sehr zufrieden: Die Schellen sehen wunderschön aus, halten gut und erlauben trotzdem noch ein Verschieben des Rohrs bei Wärmeausdehnung.

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Nachtrag:

Foto vergrößernManchmal ist ja nur ein bisschen Materialkunde nötig: Messing lässt sich bei Temperaturen über 400 Grad weich glühen und bleibt nach dem Abkühlen geschmeidig. Also habe ich die Messingstreifen auf einer alten Doppelkochplatte soweit erhitzt, bis sie leicht angelaufen sind. Nach dem Abkühlen ließen sie sich problemlos pressen. Der Begriff "weich" ist hier relativ zu sehen: Zum Pressen war nicht weniger Kraft erforderlich. Das Material war nur nicht mehr spröde.

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