510 Schrauben später
Gute 500 Schrauben später ist die Verwandlung des alten Silos in einen Pelletbunker schon deutlich zu erkennen. Der Aufbau des Traggebälks für das Schrägbodenlager geht schneller, als ich erwartet hätte.Rückblick (virtuelles Zurückspulen des Films): Im Juli hatte ich es endlich geschafft, die Wände des Silos abzufräsen: https://www.hausen8.de/artikel/drecksarbeit. Im Herbst hatte ich dann versucht, die Wände mit einer Schicht Zementputz glatt zu kriegen, was sich mangels Routine weniger professionell aussah. Ein zweiter Versuch, die restlichen Unebenheiten mit einem Zementspachtel auszugleichen, brachten auch kein befriedigenderes Ergebnis. Da ich offensichtlich kein Händchen für glatte Wände habe, blieb nur die Wahl, entweder weitere Schichten auf den Wänden verteilen oder jemanden bitten, der das besser kann, als ich.
Zum Glück habe ich jemanden gefunden und zwei Tage später sah das Resultat dann auch so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte. Am darauffolgenden Tag habe ich den Bunker noch komplett gestrichen, damit man auch ohne elektrischem Licht später noch etwas im Bunker erkennen kann.
Und nun ging es endlich an die schönen Aufgaben. Die Balken sind ja bereits zum größten Teil vorbereitet (https://www.hausen8.de/artikel/viel-hobelwolle-produziert), so dass ich mit dem Einbau direkt loslegen konnte. Die Traglagen waren innerhalb eines Tages fast fertig eingebaut. Lediglich der letzte Querbalken hat lange gebraucht, denn nachdem mit den Balken auch erstmals eine Referenz zum Messen vorhanden war, zeigte sich erst im ganzen Ausmaß, wie krumm und schief der ganze Bunker eigentlich ist.
Die hintere Wand neigt sich auf knapp einem Meter Höhe über den Balken noch gute 6 Zentimeter nach außen, was vorher nicht ersichtlich war. Somit rutscht auch der letzte Querbalken des Traggebälks weiter in den Raum hinein. Damit das Gebälk weiter oben nicht zu weit von der Wand absteht, habe ich beschlossen, den Querbalken von 9 auf 7 Zentimeter Breite zu hobeln und mit dem Bandschleifer in mühsamer Arbeit den Rundungen der Wand anzupassen. Auch die Stützpfosten auf dem Querbalken mussten unten verschmälert werden. Diese Arbeiten haben einiges an Zeit gekostet aber da das Gebälk später bis zu 11 Tonnen Pellets tragen muss, war es wichtig, möglichst viel Kontaktfläche zwischen Balken und Wänden zu haben, damit die Haftreibung die Verschraubung entlastet.
Nachdem der Graben in der Mitte auf den Querbalken angezeichnet war, wurden die Blöcke, auf denen die Sparren ruhen, in zwei Reihen ausgerichtet und einfach provisorisch aufgeleimt, um sie in Position zu halten. Die Idee, dass die hinteren Stützen den Winkel der Schräge vorgeben, muste ich jedoch fallen lassen: Wenn die Stützen an der Wand anliegen sollen, sind sie bis zu 3 Zentimeter unterschiedlich weit vom Zentrum entfernt, was den Winkel beeinflusst. Kurzerhand habe ich eine Winkellehre gefertigt, mit der ich alle Balken ausrichten konnte. Damit gingen die nächsten Arbeitsschritte auch flott von der Hand.
Nach etlichen Balkenschuhen, Winkelverbindern und Stockschrauben ging es an die Montage der Siebdruckwinkel. Sie dienen zum einen der Aussteifung, zum anderen auch als Auflager für die Querbalken. Die Vorstellung, dass sich die strukturierte Rückseite der Siebdruckplatten an den Balken festbeißen, hat sich als voller Erfolg herausgestellt: Mit Schlossschrauben und Muttern verspannt ergibt sich eine stocksteife Verbindung.
In den nächsten Tagen müssen noch sämtliche Querbalken eingepasst werden und zum Schluss kommt die Strafarbeit: Die großen und schweren Siebdruckplatten, mit denen das Gebälk beplankt wird, möglichst genau der Form des Bunkers anzupassen.
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